Neues aus dem Werk

Modernisierung des Filters am Klinkerkühler

Das Wössinger Zementwerk erlebt derzeit einen „Neustart“ nach der jährlichen Großreparatur. Für mehrere Wochen stand der Drehrohrofen still. Die Belegschaft, verstärkt durch eine Vielzahl von Mitarbeitern diverser Fachfirmen, hat die wichtigsten Anlagen wieder auf Vordermann gebracht. Erstmalig in Betrieb geht damit auch eine Anlage, die wesentlich zur Minderung von Staubemissionen beitragen soll: der neue Filter des Klinkerkühlers.

„Der Klinkerkühler hat die Funktion, den heißen Zement-klinker, der aus dem Drehrohrofen fällt, innerhalb einer kurzen Zeitspanne von rund 1.200 °C auf rund 100 °C zu kühlen. Dies ist notwendig, um jene Kristallstruktur zu erhalten, welche die Zementeigenschaften ausmacht – also z. B. das Verfestigen unter Zugabe von Wasser“, erklärt Frank Satzek, Leiter Projekte bei OPTERRA Wössingen. Zur Kühlung werden große Mengen an Luft, angesaugt über Ventilatoren, verwendet. Diese Luft wird nach der Kühlung des Klinkers zu einem Teil dem Brennprozess im Ofen zugeführt. Ein weiterer Teil wird über einen Kamin an die Umgebung abgegeben. „Davor muss die Luft von Staubpartikeln gereinigt werden“, so Frank Satzek. Dafür wurde bislang ein sogenannter Elektrofilter eingesetzt. „Dabei handelt es sich um eine bewährte Bauweise, die insbesondere mit hohen Lufttemperaturen gut zurechtkommt. Hinsichtlich des Abscheidegrades, also wie gut die Luft gereinigt wird, finden sich aber bessere Technologien am Markt“, erläutert Frank Satzek.

Genau dieser Abscheidegrad soll erhöht bzw. die Staubbelastung der am Kamin emittierten Luft reduziert werden. Immerhin handelt es sich dabei um die zweitgrößte Staubquelle im Zementwerk – nach dem Hauptkamin, der in markant rot-weißer Lackierung über den Vorwärmeturm hinausragt.

Der neue Filter besteht aus mehreren Kammern, in denen die staubbelastete Luft durch ein Filtergewebe geleitet wird. An diesem Gewebe wird der Staub abgeschieden. „Natürlich kann ein solches Gewebe auch reißen“, erklärt der Projektleiter.

Ist das der Fall, so schlagen Sensoren Alarm und die schadhafte Kammer kann abgeschottet werden. Ein weiteres Messgerät im Kamin zeichnet kontinuierlich die Staubkonzentration im Abgas auf und sendet diese Daten in den zentralen Leitstand des Zementwerkes. Das erlaubt es den Verantwortlichen, rechtzeitig auf Unregelmäßigkeiten zu reagieren.

In Summe wurden rund drei Millionen Euro in den Umbau investiert. Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Umweltbilanz des Wössinger Zementwerkes.

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